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Viele Menschen glauben, dass der größte Schmerz in Beziehungen durch das Verhalten des Partners entsteht.
Doch in Wahrheit ist etwas anderes oft wesentlich gefährlicher: die eigene Vergangenheit. Sie lässt dich unangemessen in Beziehungskonflikten reagieren.
Ein Großteil unserer intensiven Reaktionen – Wut, Eifersucht oder Angst – entspringt nicht den Situationen, die wir heute erleben, sondern Erlebnissen, die tief in uns verankert sind. Häufig stammen sie aus der Kindheit oder Jugend und begleiten uns unbemerkt bis in unsere Partnerschaften hinein.
Wenn du verstehen möchtest, ob dein aktueller Schmerz wirklich zur Situation gehört oder ob er eine alte Erfahrung in dir reaktiviert, dann liest du hier genau das Richtige.

Wenn der Jahrestag zur Katastrophe wird: Warum es nicht um die Situation geht
Stell dir vor, dein Partner hat euren Jahrestag vergessen. Du bist völlig am Ende, innerlich zerstört. Plötzlich glaubst du, du seist nicht liebenswert, nicht wertvoll – und dieser Mensch könne dich nicht wirklich lieben.
Doch objektiv betrachtet: Er hat „nur“ den Jahrestag vergessen. Warum fühlt es sich dann so an, als hätte er dir das Herz herausgerissen?
Weil es nicht um diesen Tag geht. Es geht um etwas viel Älteres in dir. Vielleicht hast du in deiner Kindheit oder Jugend erlebt, dass du vergessen wurdest – bewusst oder unbewusst. Damals hast du den Glaubenssatz entwickelt: „Ich bin es nicht wert.“
Und in dieser kleinen Alltagssituation reißt die alte Wunde wieder auf. Der Schmerz ist der Situation nicht angemessen, weshalb auch nicht jeder Mensch deinen Schmerz nachvollziehen könnte.
Nur derjenige, der einen ähnlichen Schmerzpunkt hat, kann nach empfinden, wie schlimm es ist, wenn der Partner deinen Jahrestag vergessen hat.
Und weil deine Emotion und Reaktion für einige „übertrieben“ oder „unangemessen“ ist, kann deine Vergangenheit dir gefährlich werden.
Warum es so wichtig ist, zwischen Emotion und Gefühl zu unterscheiden
Viele Menschen sind sich nicht bewusst, dass es einen Unterschied zwischen Gefühlen und Emotionen gibt.
Während Gefühle der gegenwärtigen Situation angemessen ist, zum Beispiel „Du erhältst Blumen und freust dich“ oder „ein geliebter Mensch verstirbt und du bist traurig“, sind Emotionen aufgestaute, nicht-gefühlte Gefühle aus der Vergangenheit.
Emotionen sind die Angst, Trauer, Wut etc., die du damals nicht fühlen konntest, weil du nicht wusstest wie oder deine Eltern dir den Raum dafür nicht gegeben haben. Stattdessen hast du sie unterdrückt und sie wurden zu Emotionen. Gespeichert über Jahre oder Jahrzehnte in deinem Körper. Heute reicht ein kleiner Auslöser (der vergessene Jahrestag) und die Angst, Trauer, Wut etc. platzt aus dir heraus.
Zu erkennen, ob du auf eine aktuelle Situation reagierst (Gefühl) oder ob eine frühere Verletzung aktiviert wurde (Emotion), verändert die Qualität deiner Beziehungen grundlegend. Denn erst wenn du den Ursprung deiner Reaktion verstehst, kannst du bewusst entscheiden, wie du handeln möchtest.
Um dir diese Unterscheidung zu erleichtern, stelle ich dir nun die sechs zentralen Hinweise vor, die darauf hindeuten, dass du es nicht mit einem gegenwärtigen Gefühl, sondern mit einer alten Emotion zu tun hast.

6 Hinweise, dass du in Wahrheit eine alte Wunde fühlst
1. Die Reaktion passt nicht zur Situation.
Emotionen, die aus der Vergangenheit stammen, haben oft wenig mit dem aktuellen Anlass zu tun. Wenn Sätze fallen wie „Du bist wie meine Mutter“ oder „Vor fünf Jahren hast du das auch gemacht“, zeigt das, dass etwas in dir längst überfällig war und jetzt herausbricht. Das Fass ist voll – und ein kleiner Tropfen lässt es überlaufen.
2. Dein Handlungsdruck ist unmittelbar und intensiv.
Alte Emotionen zwingen dich, sofort zu reagieren. Du spürst einen inneren Druck, etwas jetzt zu klären, etwas jetzt auszusprechen, jetzt zu handeln. Dieses Gefühl von Dringlichkeit ist ein starkes Zeichen dafür, dass eine Wunde aktiviert wurde.
3. Deine Reaktion fällt unverhältnismäßig stark aus.
Wenn eine Situation dich komplett aus dem Gleichgewicht bringt (nächtliches Grübeln, keine Ablenkung möglich), zeigt das, dass das Problem nicht in der Situation selbst liegt, sondern in deiner Reaktion. Die Emotion ist größer als der Anlass.
4. Die Emotion lässt sich nicht kontrollieren.
Wird dir gesagt „Beruhig dich“, und du merkst, dass du es nicht kannst, dann ist das ein deutliches Zeichen für eine emotionale Welle. Während du Gefühle rational herunter reden kannst, geht das bei einer Emotion nicht. Den Emotionen lassen die Amygdala reagieren, dem mit ältesten Teil des Gehirns, der für intensive emotionale Reaktionen zuständig ist. Diese Welle dauert drei bis fünf Minuten, wiederholt sich zwei bis drei mal und lässt sich nicht durch rationales Denken stoppen.
5. Du empfindest eine absolute innere Gewissheit, im Recht zu sein.
Emotionen verleihen dir das Gefühl, dass deine Wahrnehmung die einzig richtige ist. Doch hier kämpfst du nicht um die Wahrheit, sondern um ein verletztes Ego, das nach Anerkennung verlangt.
6. Du gerätst in einen Macht- oder Kontrollkonflikt.
Wenn du spürst, dass du unbedingt das letzte Wort haben willst, dass du Recht behalten musst oder Kontrolle brauchst, dann ist das selten ein Ausdruck eines echten Gefühls. Es ist der Versuch einer alten Wunde, sich zu schützen.
Wann hast du zuletzt übertrieben reagiert?
Vielleicht kennst du diesen Moment: Du reagierst komplett über – und später denkst du:
„Oh krass… warum habe ich so reagiert?“
Glaub mir: Du bist nicht allein. Wir alle haben das schon erlebt und tun es immer noch.
Doch Bewusstsein verändert Zukunft.

Wenn du deine alten Wunden endlich hinter dir lassen willst
Wenn du merkst, dass du diese alten Lasten loswerden möchtest, damit du deine Beziehung nicht mehr aus Angst, Schmerz oder Schutzmechanismen heraus sabotierst – dann schau dir unbedingt mein Angebot unter diesem Video an.
Es gibt kostenfreie Angebote und auch bezahlte Coachingprogramme. Für jede Person und jede Preisspanne ist etwas dabei.
Ich freue mich darauf, dich zu begleiten.
Denn du bist nicht deine Vergangenheit.
Du bist ein neues Bewusstsein.
Wenn du deine Emotionen erkennst, durchfühlst und heilst, dann bestimmen sie nicht länger deine Zukunft.
Deine Jutta Reinke
Lass uns diesen Weg gemeinsam gehen – ich freue mich, von dir zu hören:
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