Die Weisheit steckt in dir. Ein Brief an mich selbst.

Der folgende Brief kommt von einem Klienten namens Marc*. Marc hat einen Brief an sich selbst geschrieben.

Marc litt während seiner Beziehung unter starken Verlustängsten. Seine Angst wurde zur Realität. Nach 5 Jahren Beziehung verließ ihn seine Freundin Marie.

Der folgende Brief macht deutlich, welche tiefe Weisheiten in jeden Menschen stecken und welche Erkenntnisse Marc aus dieser leidvollen Zeit mitgenommen hat.

Er nutze die Macht des Schreibens und der Selbstgespräche, um Gefühle und Gedanken abzumildern und zu verändern.

Mit der Zustimmung meines Klienten darf ich diesen Brief anonym veröffentlichen. Lese gerne mit und lass dich von Marc inspirieren.


Lieber Marc,

deine Angst vor der Ablehnung hat deine Eifersucht immer wieder auf die Tagesordnung gebracht. Dies konnte Marie nicht gut haben.

Doch hast du damit deine Beziehung überfordert? Ja, weil damit immer wieder der Fokus auf Maries Zweifel und deine Ablehnung vor Angst gelegt wurde.

Es tut gut so ehrlich gerade zu mir, zu dir, zu uns zu sein.

Du darfst Angst haben, doch es schafft Abhängigkeit. Das möchtest du nicht mehr!

Ich weiss, die Trennung ist gut. Sie ist wichtig für eure/unsere jeweilige Entwicklung. Das ist Bewegung, das ist Bewusstwerdung, das ist das Leben. Marie macht jetzt wertvolle Erfahrungen. Aber -und darauf kommt es an- du auch! Und darauf legen wir jetzt, lieber Marc, unseren Fokus.

Ich bist die wichtigste Person in meinem Leben. Meine Beziehung zu mir selbst, bleibt die wichtigste Beziehung in meinem Leben.

Die Beziehung zu mir beeinflusst alle andere Beziehungen in meinem Leben.

Lieber Marc, ich fühle deinen Schmerz. Er darf beobachtet, angenommen und ‚ausgefühlt‘ werden. Zwar bist du nicht dein Schmerz, doch du hast den Schmerz. Ich bleibe dabei entspannt, nehme die Bewegung, Farben, Formen und Strukturen des Schmerzes wahr. Der Schmerz wird nicht abrupt gehen, doch Schritt für Schritt wird der Schmerz kleiner. Der Schmerz ist wie ein schreiendes Kind, begegnest du dem Schmerz liebevoll und mit voller Aufmerksamkeit, wird der Schmerz ruhiger. Der Schmerz kann dir nichts anhaben, es ist doch nur ein Kind. Der Schmerz kann dir nichts anhaben, denn mein Bewusstsein ist viel heller.

Dann bist du frei. Wobei, lieber Marc, du bist auch jetzt schon frei, denn du bist nicht dein Schmerz. Dein wahres Ich ist der friedvolle Beobachter. Wenn meine Freiheit gespürt wird, dann ist dein Blick klar, dann erkennst du, dass es nicht um Marie geht. Es geht nur um uns. Es geht um unsere Erfahrungen mit mir, dir und anderen Menschen.

Das Leben macht keine Fehler.

Erlaube dir den Gedanken, dass du Marie zurückhaben möchtest. Doch glaube mir, lieber Marc, es geht wirklich nicht um Marie. Es geht -wie alles im Leben- nur um deine Beziehung zu dir selbst. Dann ist Annahme da, dann fließt dir alles zu, das Leben ist Fülle, denn ich bin Fülle.

Ob schöne oder herausfordernde Moment, danke Leben, für die wertvollen Erfahrungen im Leben.

Marc, Januar 2020


Danke an Marc* für das Teilen deiner wertvollen Erkenntnisse.

Von Herzen alles Gute, Jutta

*der Name ist auf Wunsch meines Klienten frei erfunden

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